Schlagwort: Neues Wanderprojekt

Die Erlebnisregion Dresden – ein urbanes Wanderparadies

Den meisten Einheimischen und Auswärtigen wird der Name „Erlebnisregion Dresden“ wahrscheinlich nicht viel sagen. Im öffentlichen Sprachgebrauch kommt er nur selten vor. Dabei beschreibt er eine hochinteressante urbane Landschaft mit zahlreichen eingebetteten Natur- und Landschaftsschutzgebieten. Einige davon stelle ich demnächst in loser Folge vor. Doch zunächst noch einmal zurück zum Namen „Erlebnisregion Dresden“: Was ist damit genau gemeint?

Es handelt sich um ein 2003 gegründetes, informelles Verwaltungsnetzwerk von 21 Städten und Gemeinden mit einer Bevölkerung von ca. 870.000 Einwohnern und einer Fläche von ca. 1.100 km² in der Region. (Näheres dazu siehe auf der Webseite der Region.) Die größte Stadt ist Dresden mit ca. 570.000 Einwohnern, die kleinste Gemeinde mit ca. 4.300 Einwohnern Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Zu den bekanntesten Gebieten innerhalb der Region gehören das Sächsische Elbland mit den Weinbergen zwischen Dresden, Radebeul, Meißen und Dießbar-Seußlitz. Nordwestlich von Dresden grenzt unmittelbar die Moritzburger Kulturlandschaft mit ihrer typischen Kleinkuppen- und Teichlandschaft sowie dem bekannten Aschenbrödel- Märchenschloß an. Nordöstlich erheben sich die sanften Bergrücken des Westlausitzer Berg- und Hügellandes und im Osten geht das Dresdner Elbtal bei Pirna in die pittoreske Sandsteinfelsenwelt der Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz über. Am südlichen Dresdner Stadtrand beginnt die sanft ansteigende Pultscholle des Osterzgebirges, die bei Zinnwald einen Höhenunterschied zwischen Elbe und Kammgebiet von ca. 800 m erreicht. Auf dem Weg befindet sich Sachsens erster Forst und schönster Wald mit dem Nationalen Geopark „Sachsens Mitte“ und dem geografischen Mittelpunkt Sachsens.

(Foto: Erlebnisregion Dresden: https://www.erlebnisregion-dresden.de/startseite.html)

Dresden als urbanes Zentrum bietet viele Vorteile, um die gesamte Region und ihre Umgebung auf geführten Touren per Pedes zu erkunden. Die Stadt verfügt über Hotels, Pensionen und andere Unterkünfte für jeden Geschmack und Geldbeutel und ist besonders für Alleinreisende ein lohnendes Ziel. Sie hat ganzjährig geöffnet und kennt kaum jahreszeitliche Einschränkungen für kommunale und touristische Dienstleistungen. Fast zwei Drittel der Stadtfläche sind von Wald bedeckt. An heißen Tagen findet man schnell standortnahe Abkühlung. Und sollte es im Sommer mal zu heiß und schwül werden, sind die kühlenden Felsschluchten der Sächsisch- Böhmischen Schweiz und die Kammlagen des Osterzgebirges schnell erreicht. Im Winter lädt das Ski-, Rodel-, Schneeschuh- und Langlaufgebiet rund um den Kurort Altenberg zu sportlicher Betätigung ein. Zu hundert Prozent schneesicher ist es allerdings nicht.

Die Region ist sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen. In einer halben Stunde ist man mit der S-Bahn im Nationalpark Sächsische Schweiz, in weniger als einer Stunde im Nationalpark Böhmische Schweiz (Tschechien) und ebenfalls in einer Stunde auf dem Kamm des Osterzgebirges. Nur wenig länger ist man mit Bus und Bahn grenzüberschreitend zu den alten böhmischen Städten Tetschen (jetzt Decin) und Aussig (jetzt Usti nad Labem) im Böhmischen Mittelgebirge und in die historischen Kurbäder Teplitz (jetzt Teplice) und Bad Sauerbrunn (jetzt Bilina Kyselka) am Fuße des Böhmischen Erzgebirges unterwegs. Viele andere Möglichkeiten ließen sich noch erwähnen, aber besser ist es, man erkundet sie auf geführten Touren. Die Region und ihre nähere und weitere Umgebung ist außergewöhnlich reich an Kunst- und Kulturschätzen, historischen Bauwerken, abwechslungsreichen Natur- und Landschaftsschutzgebieten und nicht zu vergessen am unvergleichlichen Reichtum sächsisch-böhmischer Kulinarik. Hinzu kommt ein hunderte Kilometer weit ausgedehntes, gut gepflegtes Wanderwegenetz, das den Vergleich mit zertifizierten Qualitätswanderwegen nicht scheuen muss. All die genannten und viele weitere Vorteile machen die Region zu einem idealen Ganzjahres- Wanderziel.

In dieser Region stressfrei unterwegs zu sein, ist ein Genuss für Körper und Seele.

Übrigens: Erst durch experimentelles Wandern und eine inzwischen wahrscheinlich vergriffene Broschüre mit Empfehlungen für zwei Rundwanderwege mit insgesamt 17 Wanderabschnitten wurde meine Begeisterung für die Erlebnisregion Dresden geweckt. Diese Begeisterung möchte ich gern mit anderen wanderbegeisterten Einheimischen und Gästen der Region teilen. Die ersten Tourenangebote sind bereits im Tourenprogramm buchbar, weitere werden nach Veröffentlichung des Sommerfahrplans folgen.

Neue Touren sind online!

Rechtzeitig zum Jahresbeginn 2025 sind die ersten urbanen Wanderungen online buchbar. Der Schwerpunkt liegt zunächst auf der Erlebnisregion Dresden. Touren in weiteren Regionen sind in Arbeit. Alle Touren sind sorgfältig geplant und vorbegangen. Zum Teil wurden sie bereits im Rahmen von Wanderreisen erfolgreich durchgeführt. Im Einzelnen handelt es sich um folgende thematische Touren:

Die Ausschreibungen sind verlinkt und lassen sich durch anklicken öffnen.

Alle Treff-, Start- und Zielpunkte sind mit öffentlichen Verkehrsmittel gut erreichbar. Es ist also nicht erforderlich, mit eigenem PKW anzureisen.

Tourenplanung für 2025 hat begonnen!

Bevor ein neues Wanderprojekt an den Start geht, gibt es viel zu bedenken. Die eigentliche Tourenplanung ist erst der zweite oder dritte Schritt. Ich habe deshalb zunächst im eigenen Tourenpool unter mittlerweile 500 dokumentierten Touren recherchiert, welche davon der Leitidee vom urbanen Wandern entsprechen oder nahe kommen. In einem zweiten Schritt habe ich Touren in den Zielregionen Deutschland, Tschechien und Polen ausgewählt – und war angenehm überrascht. Immerhin haben 72 Touren über die Gesamtdistanz von 967 km mit 13.590 kumulierten Höhenmetern die Vorauswahl überstanden. Der dritte Schritt wird nun darin bestehen, die Auswahl weiter einzugrenzen, Ausschreibungen zu verfassen, das Fotoarchiv auf geeignete Bilder zu durchforsten und erste buchbare Tourenangebote online zu stellen. Das soll bis zum Jahresende, idealerweise bis Weihnachten, abgeschlossen sein. Viel Planungs- und Orgaarbeit, die für die geschätzte Zielgruppe unsichtbar bleibt, Zeit und Nerven kostet und die hoffentlich nicht für die Katz sein wird.

Hier ist ein erster Überblick über die Vorauswahl zur Tourenplanung 2025:

Urbanes Wandern vs. Stadtführung?

Urbanes Wandern und Stadtführung – zwei Bezeichnungen, die das Selbe meinen? Gibt es Gemeinsamkeiten und worin unterscheiden sich beide Leistungen?

Beginnen wir mit der Stadtführung. Dabei steht meist ein geografisch eng begrenzter Raum und eine Zeitdauer von 1- 2 Stunden im Vordergrund. Die Fortbewegung zu Fuß ist wenig anspruchsvoll und wird gern durch mehr oder weniger lange Stehpausen geprägt. Typische Merkmale sind thematische, häufig humorvoll präsentierte Vorträge über historische Persönlichkeiten, Anekdoten, stadttypische oder kulturelle Themen am Beispiel von Bauwerken, Skulpturen, Denkmälern oder Stadtteilen. Sachkundige, historisch und rhetorisch geschulte Guides – je nach Thema oft auch verkleidet – schlüpfen in Rollen, um das Stadterlebnis zu vertiefen. Die Gruppengröße variiert von wenigen Einzelinteressenten (m/w/d) bis hin zu sehr groß in Form Busreisegruppen.

Urbanes Wandern verfolgt einen anderen Ansatz. Auch hier führt ein Guide (m/w/d) eine Gruppe, jedoch typischerweise in einer als angenehm empfundenen Fortbewegung über 10- 15 km und einer Dauer von 4- 6 Stunden inklusive Pausen durch den Stadtdschungel und die urbane Landschaft. Die Gruppengröße ist in der Regel auf 15 geführte Personen pro Guide begrenzt. Bei größeren Gruppen leidet erfahrungsgemäß die Erlebnisqualität und die Eintrittswahrscheinlichkeit für unvorhersehbare Risiken steigt. Grundsätzlich sind jedoch auch größere Gruppen möglich, wenn ein weiterer Guide (m/w/d) beteiligt wird.

Auch das urbane Wandern kennt thematische Touren, z.B. grenzüberschreitend durch stadtnahe Wälder und Naturschutzgebiete, zu historischen Orten und Landmarken. Gute Guides führen konsequent auf Basis eines dramaturgischen Spannungsbogens vom Start zum Ziel der Tour. Die An- und Abreise erfolgt in der Regel mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Fahrgemeinschaften. Teilnehmende können sich darauf verlassen, dass sich der Guide um die erlebnisreichste Route, optimale Verkehrsverbindungen, günstige Gruppentickets, Pausenplätze, Einkehrmöglichkeiten und 1. Hilfe für Personen und abgelöste Schuhsohlen kümmert.

Ein guter Guide hat immer einen Plan B parat, ein exzellenter auch einen Plan C. Der Guide ist Wanderführer, Organisator, Kümmerer, Erlebnisgestalter und Entertainer in einer Person- mindestens. Er ist gut ausgebildet und zertifiziert, bildet sich regelmäßig fort, ist selbstverständlich haftpflichtversichert und kann Referenzen und Danksagungen vorweisen.